Ausbildungsmarketing: Tipps für die erfolgreiche Azubi-Suche

Tipps zum Ausbildungsmarketing

Fährt man durch die Straßen Leipzigs, entsteht der Eindruck, dass sie die begehrtesten Personen der Stadt sind: Auszubildende! Katrin Braune gibt Ihre Erfahrungen weiter, wie Sie Azubis von Ihrem Unternehmen überzeugen.

Ausbildungsmarketing: Tipps für die erfolgreiche Azubi-Suche

Ausbildungsmarketing hat Hochkonjunktur. Fährt man durch die Straßen Leipzigs, könnte der Eindruck entstehen, sie sind die begehrtesten Personen der Stadt: Auszubildende! Firmenwagen sind mit Suchanzeigen unterwegs. Plakate werben mit coolen Sprüchen um die Gunst der Jugendlichen. Wo sind sie?

Katrin Braune betreut Unternehmen in der Region Leipzig. Als Partner in der Verbundausbildung lassen sie bei der ZAW Leipzig ihre Azubis in den Berufsfeldern Metall, Lager und Elektrotechnik ausbilden. Auch bei ihrer täglichen Arbeit kommt immer wieder die Frage auf: „Wie finde ich Auszubildende für das kommende Ausbildungsjahr?“

Was sind geeignete Wege im Ausbildungsmarketing?

Natürlich kennen die meisten Unternehmen geeignete Wege im Ausbildungsmarketing. Doch inzwischen ist die Anzahl der freien Ausbildungsplätze höher als die Anzahl der Jugendlichen, die mit einer Ausbildung starten wollen. Immer weniger Jugendliche entscheiden sich für eine Ausbildung.

Auch die aktuelle IHK-Ausbildungsumfrage Sachsen 2022 zeigt dies. Der Bedarf an Berufsnachwuchs ist ungebrochen hoch. Die Besetzung der Lehrstellen bleibt schwierig.

Deshalb sollten die Fragen besser lauten: Wie überzeuge ich interessierte Jugendliche von einer Ausbildung in meinem Unternehmen? Was kann ich ihnen mitgeben, damit sie einen guten Start ins Berufsleben haben? Denn die Ausgangsbedingungen haben sich geändert:

Es ist nicht mehr selbstverständlich, eine Ausbildung zu machen.
Die Anzahl der Abiturienten unter den Schulabgängern ist in Sachsen hoch und steigt kontinuierlich. Dem Ausbildungsangebot stehen deutschlandweit rund unterschiedliche 20.000 Studienangebote gegenüber.
Gute Berufsaussichten sind oft noch verknüpft mit einem Studienabschluss.

Im Ausbildungsmarketing braucht es Geduld und gute Argumente. Das Engagement muss deshalb über das „Finden“ hinausgehen. Der Prozess sollte das komplette Recruiting und Onboarding für Azubis umfassen.

Wie überzeuge ich Azubis von meinem Unternehmen?

Was nun aber tun, damit Ihr Unternehmen die geeigneten Kandidaten für die offenen Ausbildungsplätze bekommt? Katrin Braune hat ihre Erfahrungen zusammengefasst, wie man erfolgreich Azubis anspricht:

In lokalen Netzwerken engagieren

  1. An regionalen Kampagnen beteiligen, um das Unternehmen und die Ausbildungsangebote bei den Jugendlichen bekannt zu machen, z.B. über „Schau rein.“, Girls oder Boys Day, Berufsorientierungstage
  2. Engen Kontakt zu Kammern und Verbänden nutzen, z.B. kostenlose Stellenanzeigen der Kammern oder den „Aktionstag Lehrstelle“
  3. Verlässliche Kooperationen mit Schulen schließen, z.B. Unternehmen im Rahmen der Berufsorientierung vorstellen, kontinuierlich Praktikumsplätze anbieten
  4. Ehrenamtlich im lokalen Bereich engagieren, z.B. Sport- oder Fußballverein unterstützen. Dabei geht es nicht um hohe Summen, sondern eher um eine Kontinuität im Engagement.

Online und offline präsent sein

  1. Die richtigen Kanäle für die Ansprache der zukünftigen Azubis und ihrer Eltern auswählen, z.B. azubister, TalentHero, Stepstone
  2. In sozialen Medien präsent sein, z.B. Videos über den Ausbildungsablauf, die Unternehmenskultur und Firmenevents veröffentlichen
  3. Positives Feedback und Erfahrungsberichte von Praktikanten und Azubis veröffentlichen
  4. Den Jugendlichen die Perspektiven im Unternehmen aufzeigen, z.B. frühzeitig Talente entdecken und fördern

Wie spreche ich die Azubis von morgen an?

Ganz wichtig ist es, die aktuellen Auszubildenden und junge Fachkräfte in das Ausbildungsmarketing einzubeziehen. Sie kennen die Zielgruppe:

  • Sie wissen, was den Jugendlichen wichtig ist.
  • Sie können ihre Erfahrungen glaubwürdig teilen und mit konkreten Beispielen belegen
  • Sie kennen den Alltag bestens – im Unternehmen genauso wie in der Berufsschule.
  • Sie können gute Tipps geben, wie die Bewerbung gelingt.
  • Und: Sie können Unsicherheiten der Jugendlichen entkräften und Bedenken widerlegen

Gute Erfahrungen an die zukünftigen Azubis weiterzugeben, ist die beste Grundlage für das Ausbildungsmarketing und eine echte Referenz für die Ausbildung in Ihrem Unternehmen.

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