Onboarding für Azubis: Machen Sie Ihre Ausbilder fit

Onboarding für Azubis könnte man einfach übersetzen mit: Jugendlichen, einen guten Start im Unternehmen bereiten. Allerdings werden die Bedeutung und die Verantwortung für die Ausbildungsbeauftragte damit nicht ausreichend klar. Nur mit erfolgreichem Onboarding von Azubis gibt es junge Fachkräfte für die Betriebe. Machen Sie Ihre Ausbildungsbeauftragten fit dafür.

Ausbilderinnen und Ausbilder im Fokus der Wissenschaft

Was gut klappt im Onboarding für Azubis und wo es noch hängt, wissen wir aus dem Alltag in der Ausbildung. Es ist trotzdem wichtig und schön, wenn nun ein Forschungsprojekt den Fokus auf die Arbeit des Ausbildungspersonals legt. Im Mai 2022 wurde dazu die Studie „Ausbildungspersonal im Fokus“ vorgelegt.

Die Studie wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg verfasst. Partner war die IG Metall. Ein zentrales Ergebnis ist: Die betrieblichen Ausbilderinnen und Ausbilder sind für die Arbeitsmarktchancen der junge Menschen entscheidend. Und sie haben großen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.

Die Bedeutung guter Ausbildung zeigt sich jedoch nach der Studie noch nicht überall im Unternehmensalltag. Oft hapert es noch, betriebliche Ressourcen bereitzustellen oder das hohe Engagement von Ausbilderinnen und Ausbildern wertzuschätzen.

Im Onboarding für Azubis sind alle gefragt

Was ist nötig, um Ausbilderinnen und Ausbilder bei ihrer Arbeit zu unterstützen? Was brauchen sie für Kompetenzen für das Onboarding der Azubis? Was ist erforderlich für die Zukunft? Die Antwort hat die Studie bereits gegeben:

1. Wertschätzung

Ausbildungsbeauftragte zu sein, ist oft kein Job nebenbei. Es bedeutet zum Beispiel: Ausbildungspläne schreiben, Praxiseinsätze und Praxisprojekte planen, mit Berufsschule und Verbundpartnern im Gespräch sein. Hauptaufgabe ist es jedoch, Vertrauensperson für die Azubis sein. Das macht echt Spaß. Die Aufgaben können aber auch komplex sein. Das sollten alle im Unternehmen wissen und entsprechend unterstützen.

2. Betriebliche Ressourcen

Kurz zusammengefasst: Es geht um Investitionen in Zeit und Technik. Der alte Computer mit noch ältesterer Software schafft keine Grundlage, jemanden zu begeistern. Denn wir wollen kompetente Azubis. Wir wollen, dass sie bleiben. Und wir wollen, dass sie das Unternehmen in die Zukunft begleiten. Ja, es kostet viel.

3. Weiterbildung für Ausbilder

Ausbildungsbeauftragte sind Fachkraft, Pädagoge und Vermittler. Sie vermitteln Fachinhalte genauso wie soziale Kompetenzen an die nächste Generation im Unternehmen. Das geht nur, wenn sie sich kontinuierlich weiterbilden – intern und extern.

Weiterbildung für Ausbilder: Dran bleiben

Ein Ausbilder-Schein ist die Voraussetzung, um Azubis auszubilden und auf den Einsatz im Unternehmen vorzubereiten. Der AdA-Kurs vermittelt dafür wertvolles Wissen und wichtige Impulse für Ausbildung. Er ist eine super Einstieg. Bei der Dauer von 90 Unterrichtseinheiten ist jedoch klar, dass es um Grundlagen geht.

Nach dem AdA-Schein sollte es unbedingt weitergehen – mit Erfahrung sammeln und weiterbilden. Nachfolgend ein paar Empfehlungen dazu:

Onboarding für Azubis: Einen guten Draht zu den Jugendlichen aufbauen

Die Aufgabe der Ausbilderinnen und Ausbilder beim Onboarding für Azubis könnte man als „Brückenbauer“ beschreiben. Einerseits müssen sie auf die Wünsche und Erwartungen der Jugendlichen hören. Andererseits heißt es, die Anforderungen des Unternehmens und der Teams zu vermitteln.

Im Onboarding-Prozess liegt deshalb eine enorme Bedeutung. Es ist ein Spagat, den Ausbilderinnen und Ausbilder leisten. Sie sind die zentralen Akteure, die:

  • das Ankommen der Jugendlichen in der Arbeitswelt und im Unternehmen erleichtern
  • Klare Regeln und Ziele vermitteln
  • Perspektiven für die Jugendlichen aufzeigen
  • einschätzen, wie es für die Jugendlichen weitergehen kann

Zeit bis zum Beginn der Ausbildung nutzen

Das Onboarding für Azubis beginnt im Idealfall, wenn der Ausbildungsvertrag unterschrieben ist. Denn oft vergehen noch Monate bis zum Beginn der Ausbildung. Genug Zeit für die zukünftigen Azubis, um ihre Entscheidung zu hinterfragen oder weiter nach dem Traumjob zu suchen.

Deshalb ist es am besten, nicht lange zu warten. Beginnen Sie mit dem Onboarding Ihrer Azubis und bauen Sie einen guten Draht zum zu den Jugendlichen auf. Für sie fühlt es sich gut, wenn sie merken: Sie gehören jetzt dazu!

Schon Kleinigkeiten schaffen Vertrauen oder wecken die Vorfreude. Zum Beispiel:

  • Tipps von aktuellen Azubis, um den Einstieg vorzubereiten
  • Motivationspaket für die Prüfungen oder Glückwünsche zur bestandenen Prüfung
  • Geburtstagsgrüße (wenn es passt)

Geben Sie dem zukünftigen Azubi Sicherheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Es lässt sich bestimmt etwas finden. Organisieren müssen das Onboarding für die Azubis nicht allein die Ausbildungsverantwortlichen. Sie sollten auf jeden Fall bereits jetzt mit Foto und Namen eingebunden sein.

Probezeit als Balance-Akt für Ausbildungsbeauftragte

Mit dem ersten Ausbildungstag beginnt die Probezeit. Ein Prozess, der zum gegenseitigen Kennenlernen und Schätzenlernen dient für Unternehmen und Azubis. Sie beantworten sich die Frage in der Probezeit: Passt das für meine Zukunft? Mit offenen Ausgang – für beide Seiten.

Die erste Woche der Ausbildung ist vorbei und es steht fest, dass es nicht weitergehen wird? Eigentlich unmöglich. Dann wäre etwas komplett schief gelaufen im Onboarding der Azubis: im Auswahlprozess, in der Vorstellung des Unternehmens oder in der Kommunikation mit dem Azubi.

Nehmen und geben Sie sich gegenseitig die Probezeit. Suchen Sie das Gespräch. Erklären Sie die Regeln im Unternehmen. Entwickeln Sie gemeinsam Lösungen, wenn etwas (noch) nicht klappt. Die Probezeit kann herausfordernd sein. Einmal zu spät kommen, sollte jedoch nicht der Kündigungsgrund sein.

Mit Ende der Probezeit ist ein Etappenziel erreicht. Das Onboarding für Azubis geht weiter. Oder besser gesagt der Prozess, eine Fachkraft für das Unternehmen zu entwickeln. Wenn der Azubi nach Ausbildungsende den Arbeitsvertrag unterschreibt, hat sich das Engagement für das Unternehmen wirklich ausgezahlt. Ein langer Weg.

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